Die Bildungseinrichtungen in Hardehausen dürfen sich jetzt
offiziell „Partner der Feuerwehr“ nennen. Ralf Scholle, Markus Grieße
und Malte Fieseler sind ehrenamtlich bei der freiwilligen Feuerwehr der
Hansestadt Warburg tätig. Für ihre Einsätze werden sie von ihrem
Arbeitgeber freigestellt.
Hinter der Bezeichnung „Partner der Feuerwehr“ steckt aber viel mehr.
In einem gemeinsamen Gespräch zwischen den Bildungseinrichtungen, der
Feuerwehr Warburg und Bürgermeister Tobias Scherf wurde die Wichtigkeit
der Zusammenarbeit zwischen den Arbeitgebern und dem Einsatz für das
Ehrenamt thematisiert.
„Partner der Feuerwehr zu sein beinhaltet wesentlich mehr, als den
Mitarbeiter für einen Einsatz freizustellen“, betonte Bürgermeister
Tobias Scherf. „Es ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die die
Bildungseinrichtungen Hardehausen mit ihrer Offenheit für das
vielfältige Thema des Brandschutzes mitttragen“, so der Bürgermeister.
Die Kollegen halten den Rücken frei
Ralf Scholle ist seit 2015 im Jugendhaus Hardehausen beschäftigt. Bei
der Feuerwehr Warburg ist er der Einheitsleiter des Löschzugs West.
„Wenn wir zu einem Einsatz gerufen werden, dann bleibt zuhause die
Familie zurück – hier sind es die Kollegen, die uns den Rücken
freihalten und unsere Aufgaben mittragen“, sagt er. Er ist dankbar für
das Verständnis, das ihm und seinen beiden Kameraden seitens seines
Arbeitgebers entgegengebracht wird.
Beide Seiten profitieren
Die Bildungseinrichtungen in Hardehausen arbeiten mit der Feuerwehr
Hand in Hand: Über das Freistellen seiner Mitarbeiter hinaus zeigt es
sich offen für das komplexe und vielfältige Thema des Brandschutzes.
„Wir haben hier im Haus bereits Mitarbeiter schulen und
Brandschutzhelfer ausbilden dürfen“, sagt Ralf Scholle.
„Davon
profitiert wiederum die Bildungseinrichtung: Aufgrund der Größe des
Geländes gibt es immer wieder Einsätze, bei denen die geschulten
Mitarbeiter auch positiv für die Bildungseinrichtungen wirken können.
„So können wir die Theorie mit unserer praktischen Brille unterstützen“, fasst Scholle zusammen.
Praktische Übungen auf dem eigenen Gelände
Das eigene Gelände stellen das Jugendhaus und die Landvolkshochschule
den Feuerwehrleuten zudem für praktische Übungen zur Verfügung. Im Zuge
der Entkernung stand das ehemalige Bettenhaus leer – und diente als
Übungsobjekt für das breite Spektrum der Feuerwehraufgaben. „Auf dem
gesamten Flur konnte zum Beispiel das Öffnen von Türen oder die
Vorgehensweise bei einem feststeckenden Aufzug geübt werden“, ergänzt
Markus Grieße, der ehrenamtlich als stellvertretender Einheitsleiter des
Löschzugs West tätig ist.
Das Thema Ehrenamt nach vorne bringen
Die Bildungseinrichtung möchte die Feuerwehr aber auch darüber hinaus weiter ihre Unterstützung zukommen lassen. So schlägt Barbara Leufgen, Direktorin der Landvolksschule Hardehausen, vor, die Reichweite der Verteilerquellen von Kreisverband und Landwirtschaftskammer zu nutzen, um die Bedeutung des Ehrenamts rund um die Feuerwehr weiter in die Öffentlichkeit zu tragen und das Thema nach vorne zu bringen.
Die Bedeutung der Nachwuchsförderung
Denn auch in Zukunft werde das Verständnis und die Unterstützung des
Arbeitgebers gefragt sein, um wieder mehr Menschen für die Arbeit in der
Freiwilligen Feuerwehr zu begeistern. „Wir gehen in die
Kindertagesstätten und Grundschulen, und machen dort
Brandschutzerziehung und Aufklärung“, erklärt Jürgen Rabbe, Leiter der
Feuerwehr Warburg. „Dieses Angebot möchten wir auch für weitere Schulen
anbieten – und benötigen weitere Feuerwehrleute, die entsprechend
freigestellt werden“, so Rabbe. Die vielfältigen Kontakte mit jungen
Menschen im Jugendhaus stellen für Benedikt Hebbecker, Direktor des
Jugendhauses, gute Möglichkeiten dar, „über die wir gerne ehrenamtliches
Engagement und den Dienst bei der Feuerwehr bewerben können.“
„Ich freue mich sehr, dass hier in Hardehausen christliche Werte aktiv gelebt und die Feuerwehrkameraden so nachhaltig unterstützt werden“, erklärt Bürgermeister Tobias Scherf. Die Bildungseinrichtung stehe als wunderbares Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit von Arbeitgeber und Ehrenamt Hand in Hand funktionieren kann. „Dafür ein ganz herzliches Dankeschön“ so der Bürgermeister.
Hintergrund:
Hardehausen ist heute ein Bildungsstandort mit hohem touristischem Wert. Das ehemalige Zisterzienserkloster (Aufhebung 1803) wird mit den anderen Gebäuden der Klosteranlage von mehreren katholisch geprägten Bildungseinrichtungen genutzt:
Seit Juli 2023 finden auf dem Gelände der Bildungseinrichtungen Hardehausen Baumaßnahmen stattfinden. Neben dem Abriss des Bettenhauses der Landvolkshochschule mit den dazugehörigen archäologischen Grabungen wird anschließend ein Neubau des Gästehauses mit Küche und Speisesaal erfolgen.
Text und Gruppenfoto: Stadt Warburg
zur Pressemitteilung der Stadt Warburg